Stadtwerke Jena empfehlen: "Abschläge in jetziger Höhe belassen"

07.10.2022, 13:48:00 | Stadtwerke Energie Jena-Pößneck | Aktuelles, Pressemitteilungen | Marktsituation

Noch im August wurden alle 17.000 Stadtwerke-Kunden in Jena und Pößneck über die neuen gesetzlich festgelegten Gasbeschaffungsumlagen ab Oktober informiert. Nur zwei Tage vor ihrem Inkrafttreten kippte die Bundesregierung vergangene Woche diese Gasbeschaffungsumlage wieder und bekannte sich stattdessen zu einem 200 Milliarden schweren Abwehrschirm mit Energie-Preisdeckel.

Unter dem Strich sorgt das Hin und Her bei den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck dennoch für Erleichterung. Vertriebsleiter Frank Müller sagt: „Im Sinne unserer Kunden freuen wir uns natürlich, dass sie die jährlichen Kosten für die neue Gasumlage in Höhe von rund 600 Euro nun nicht stemmen müssen. Für uns wäre dies ein durchlaufender Posten gewesen, den wir für unseren Gas- und ursprünglich geplant auch Fernwärmekunden berechnet und direkt an den Bund weitergegeben hätten. Wir haben umgehend alle laufenden Abrechnungen für den Monat Oktober gestoppt, damit die Gasbeschaffungsumlage unseren Kunden erst gar nicht berechnet wird.“

Die in den Stadtwerken entstandene Arbeit im Vorfeld der Gasumlage stecke man weg und schaue nach vorn. Wichtiger sei die nun geschaffene Perspektive des Entlastungsschirms, der mit dem Energie-Preisdeckel eine echte finanzielle Hilfe für die Haushalte aufzeige, um einen Teil der erwarteten Preissteigerungen aufzufangen. „Nun kommt es darauf an, dass der Rahmen des Entlastungsschirms schnell konkretisiert wird. Wir hoffen auf möglichst einfache Maßnahmen, die wir für unsere Kunden schnell und effektiv umsetzen können“, sagt Frank Müller.

Sobald es konkrete Beschlüsse und daraus ableitbare Maßnahmen für die Kunden in Jena, Pößneck und der Region gibt, werden die Stadtwerke darüber informieren. Da sich die Preisspirale am Energiemarkt trotz Abwehrschirm weiterdrehe, könnten auch künftig weitere Preiserhöhungen nicht ausgeschlossen werden.

Frank Müller: „Der Gasmarkt wird sich erst beruhigen, wenn die ausgefallenen russischen Gaslieferungen komplett kompensiert sind. Nach letzten Schätzungen der Bundesnetzagentur kann diese Lücke erst nach dem Winter 2024 geschlossen werden.“ Deshalb, und auch weil nur eine der beiden Gasumlagen gekippt wurde, empfiehlt er den Kunden, die Abschläge in der jetzigen Höhe zu belassen und Maßnahmen zum Energiesparen im Alltag zu integrieren.

Aktueller Spartipp

Heizkörper hinter Möbeln oder Gardinen zu verstecken, kann schnell teuer werden. Ist der Heizkörper beispielsweise hinter einem Vorhang angebracht, können dadurch bis zu 20 Prozent Energie verloren gehen. Auch als Wäschetrockner taugt die Heizung aus denselben Gründen nur bedingt. Große Möbelstücke sollten außerdem nie direkt an der Außenwand stehen. Besser immer einen Abstand von etwa fünf Zentimetern lassen, damit die Luft zirkulieren kann. Dies beugt Schimmelbildung vor.