5G-Verkehrsvernetzung: Intelligentes Lastmanagement für E-Busse und Bahnen

Die stärkere Nutzung von Elektromobilität im privaten und öffentlichen Verkehr stellt Stromnetzbetreiber wie Verkehrsunternehmen vor große Herausforderungen. Lösungen dafür entwickeln die Stadtwerke Jena Netze und der Jenaer Nahverkehr im Rahmen des städtischen Projektes 5G-Verkehrsvernetzung.

Worum geht es?

  • Seit 2021 läuft bei der Stadt Jena das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderte Projekt "5G-Verkehrsvernetzung".
  • Gemeinsam mit Hochschulen, Wirtschaftsvertretern, städtischen Unternehmen und Mobilfunknetzbetreibern soll ein System entwickelt werden, das durch eine intelligente Steuerung den Verkehrsfluss im innerstädtischen Verkehr verbessert und die Sicherheit für alle erhöht.
  • Kernstück des Projektes ist der Aufbau einer digitalen Plattform - dem sogenannten Datenbroker - der mit Hilfe des schnellen 5G-Mobilfunkstandards in Echtzeit u.a. Bewegungsdaten von unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern sammelt und für die verschiedenen Anwendungen zur Nutzung bereitstellt: 

Was planen die Stadtwerke?

  • Im Teilprojekt Energie- und Lastflussoptimierung arbeiten die Stadtwerke Jena Netze und der Jenaer Nahverkehr mit dem Institut für Energiemanagement der Hochschule Mittweida zusammen.
  • Ziel ist es, auch die Stromnetze und insbesondere die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität mit Hilfe des Datenbrokers und der 5G-Mobilfunkanwendungen intelligent und in Echtzeit steuerbar zu machen.
  • So sollen Lastspitzen abgefangen und ein teurer Netzausbau vermieden werden. Betrachtet werden dabei Lastspitzen für das Schnellladen von Elektrobussen, für gleichzeitige Ladeprozesse von individuell genutzten Elektromobilen aller Art, aber auch die Strombedarfe der elektrisch betriebenen Straßenbahnen. 

Wie ist der Stand?

  • An der Schnellladesäule für E-Busse am Standort Westbahnhof ist ein stationäres Lastmanagementsystem installiert und in Betrieb genommen worden. Es optimiert auf Basis von Kenndaten wie Spannung, Strom und Leistung der Trafostation sowie Akkustand, Ladebedarf und geplante Abfahrtszeit des Busses den Ladevorgang des E-Fahrzeuges.
  • In den nächsten Monaten wird noch an einem mobilen Lastmanagement zur Steuerung der Strombedarfe für die elektrischen Straßenbahnen geforscht.
  • Auch soll auf dem Betriebshof des Jenaer Nahverkehrs ein weiteres stationäres Lastmanagementsystem entstehen. Es soll aus dem Zusammenspiel der vorhandenen Normal- und Schnelllademöglichkeiten, der Verfügbarkeit von Strom aus der betriebshofeigenen PV-Anlage und der Kapazität eines möglichen Batteriespeichers ein optimales Laderegime vorgeben.
Übersicht über das Projekt 5G Verkehrsvernetzung - © Stadt Jena

5G-Verkehrsvernetzung: Weitere Inhalte

Besserer Verkehrsfluss und mehr Sicherheit für alle: Als eine der ersten deutschen Kommunen erhielt das Jenaer Projekt „Jena 5G_V2X“ die Förderzusage des Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Der Begriff steht für Cellular-Vehicle-to-Everything (C-V2X) und meint den Abgleich von Echtzeit-Verkehrsdaten von ÖPNV, Autoverkehr, Fahrrädern, E-Rollern und Fußgängern.  Auf der Internetseite der Stadt Jena erfahren Sie mehr zu den weiteren Projektzielen und -ergebnissen des Verbundprojektes. 

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Video: Darum geht es beim 5G-Verkehrsprojekt

Der 5G-Projektpartner Telekom erklärt in diesem Video, worum es bei dem Modellprojekt in Jena geht und welche Vorteile das für alle im öffentlichen Verkehrsraum unserer Stadt bringen kann.