Stadtrat beschließt wichtigen Schritt für klimaneutrale Zukunft Jenas
27.06.2025, 08:00:00 | Stadtwerke Energie Jena-Pößneck | Aktuelles | Energie- & Wärmewende
Jena hat gestern einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung gemacht: Der Stadtrat hat in seiner Juni-Sitzung die Kommunale Wärmeplanung für das gesamte Stadtgebiet beschlossen. Mit dieser strategischen Planung gehört Jena zu den ersten Städten in Thüringen, die eine solche Strategie verabschiedet.
Ziel der Wärmeplanung ist es, für alle Stadtteile verlässliche Perspektiven für eine klimafreundliche, sichere und bezahlbare Wärmeversorgung ohne fossile Energieträger wie Öl oder Gas aufzuzeigen. Damit schafft die Stadt zugleich eine wichtige Grundlage für alle, die vor Investitionsentscheidungen rund um ihre Heiztechnik stehen – egal ob private Hauseigentümer, Wohnungsunternehmen oder Gewerbetreibende.
Jena in 57 Wärmegebiete unterteilt
Die Stadt wurde im Rahmen der Planung in 57 sogenannte Wärmeversorgungsgebiete unterteilt. Für jedes dieser Gebiete wurde geprüft, welche Heizform künftig am besten geeignet ist – sei es der Anschluss an ein bestehendes oder geplantes Wärmenetz, eine dezentrale Lösung wie z.B. die Wärmepumpe oder auch noch offene Prüfergebnisse, bei denen weitere Untersuchungen nötig sind.
Eine interaktive digitale Karte stellt die Ergebnisse nun übersichtlich und adressgenau dar. So können sich Bürgerinnen und Bürger ganz einfach informieren, welche klimafreundliche Heizlösung in ihrem Wohnumfeld empfohlen wird.
Die Karte ist hier abrufbar
Konkrete Maßnahmen für die Umsetzung
Mit dem gestrigen Beschluss ist der Startschuss für die Umsetzung gefallen: Insgesamt 26 Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren dabei helfen, die Wärmeversorgung Schritt für Schritt zu transformieren. Dazu gehören unter anderem:
- Technische Detailuntersuchungen in einzelnen Stadtgebieten,
- Ausbau bestehender oder neuer Wärmenetze sowie der Strominfrastruktur,
- und gezielte Beratungsangebote für Eigentümerinnen und Eigentümer.
Was wurde genau beschlossen?
Der Stadtrat hat die finale Wärmeplanung beschlossen und die Verwaltung damit beauftragt, neue Entwicklungen spätestens alle drei Jahre – erstmals in 2028 – in einer gesetzlichen Fortschreibung zu bewerten und ggf. auch vorzeitig zu aktualisieren.
Wichtige Punkte aus dem Beschluss im Überblick:
- Die Wärmeplanung wird als strategische Grundlage bei Bauvorhaben und Infrastrukturprojekten berücksichtigt.
- Es erfolgt keine automatische Pflicht zum Anschluss an ein Wärmenetz. Technisch und finanziell zumutbare Übergangsregelungen sollen den Bürgerinnen und Bürgern Planungssicherheit geben.
- Die Umsetzung erfolgt schrittweise im Rahmen der verfügbaren personellen, wirtschaftlichen und finanziellen Ressourcen.
- Fördermittel sollen gezielt genutzt werden.
- Die Stadtverwaltung informiert künftig jährlich über den Stand der Umsetzung.
Beteiligung hat Plan verbessert
- Während des Erarbeitungsprozesses wurden insgesamt drei öffentliche Veranstaltungen durchgeführt.
- Zwischen dem 10. Februar und 9. März 2025 war der Entwurf der Wärmeplanung öffentlich einsehbar und die Bürgerinnen und Bürger konnten Hinweise einreichen. Die zahlreichen Rückmeldungen haben geholfen, den Plan weiter zu verbessern. So wurden z.B. die Methodik zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit verschiedener Wärmeversorgungsarten genau beschrieben und die Steckbriefe der Wärmeversorgungsbiete um ein abschließendes Fazit erweitert.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche betont:
„Mit der kommunalen Wärmeplanung stellen wir die Weichen für eine nachhaltige, gerechte und planbare Wärmewende in Jena. Die digitale Karte hilft allen, sich besser auf kommende Veränderungen einzustellen. Gleichzeitig setzen wir auf Transparenz, Beteiligung und technische Machbarkeit.“
Klimadezernentin Kathleen Lützendorf sagt:
„Die nun beschlossene Kommunale Wärmeplanung hat zwei ganz wesentliche Vorteile. Zum einen erhöht sie die Planungs- und Investitionssicherheit für die Jenaer Bürgerinnen und Bürger sowie der hier ansässigen Unternehmen. Zum anderen bildet sie von nun an die wichtigste strategische Grundlage für die Wärmewende in Jena und wird somit einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz in Jena leisten.“