Bauarbeiten schneller erledigt: Fernwärmeversorgung schon am Nachmittag wiederhergestellt
13.05.2025, 13:03:27 | Stadtwerke Energie Jena-Pößneck | Aktuelles, Pressemitteilungen | Dampfablösung
Die Arbeiten am Fernwärmenetz im Bereich der Rohrbrücke am Burgauer Weg konnten schneller abgeschlossen werden. Nachdem schon gestern Nachmittag der benötigte Leitungsabzweig von der Hauptversorgungstrasse nach Jena-Süd installiert und verschweißt worden war, verlief gestern Abend auch die Materialprüfung per Ultraschall erfolgreich.
So konnten die Stadtwerke Jena Netze bereits am frühen Morgen damit beginnen, das seit Sonntagabend stillstehende Fernwärmenetz in Richtung Norden schrittweise wieder in Betrieb zu nehmen. Läuft weiterhin alles nach Plan, sollten die Fernwärmekunden in Jena-Zentrum, Jena-West und Jena-Nord schon am späten Nachmittag wieder warme Heizungen und warmes Wasser haben. Ursprünglich waren die Stadtwerke von einer Unterbrechung bis zum morgigen Mittwoch ausgegangen. Die Stadtwerke weisen darauf hin, dass es aufgrund des langen Netzstillstandes noch einige Zeit dauern kann, bis das übliche Temperaturniveau im Fernwärmenetz erreicht wird.
Stadtwerke Energie-Geschäftsführer André Sack dankte den betroffenen Kundinnen und Kunden für ihr Verständnis und ihre Geduld während der unvermeidlichen Unterbrechungszeit. Zu danken sei auch der beauftragten Baufirma U&W aus Kahla, deren schnelle und hochwertige Arbeit die schnelle Wiederversorgung möglich gemacht habe. Auch die Zusammenarbeit mit dem Team aus dem Kraftwerk der TEAG sei sehr gut gelaufen. „Besonders stolz bin ich aber auf unsere Kolleginnen und Kollegen vom Netzbetrieb Wärme bei den Stadtwerken Jena Netze und auf die vielen weiteren beteiligten Kollegen in unserem Haus. Wir haben uns seit Monaten minutiös auf diese Maßnahme vorbereitet und wurden mit einem reibungslosen Ablauf belohnt.“
Zur Ablösung eines bisher mit Dampf betriebenen Fernwärme-Teilnetzes in Jena-Süd und zum Anschluss der dortigen Kunden an das Hauptnetz, mussten an der Rohrbrücke im Burgauer Weg die Haupttrasse vom Kraftwerk Richtung Norden aufgetrennt und mit einem Leitungsabzweig versehen werden. In der Folge waren im Zentrum, in Jena-West und Jena-Nord rund 12.000 Haushalte von der Wärmeversorgung aus dem Kraftwerk in Winzerla abgeschnitten. Der Termin war abhängig von einer Gleissperrung durch die Deutsche Bahn AG und von den Stadtwerken nicht zu beeinflussen.
Abgeschlossen sind die Bauarbeiten zur Dampfnetzablösung damit aber noch nicht. Solange der Zugverkehr auf der Saalbahn noch ruht, müssen weitere Leitungsabschnitte auf der Rohrbrücke installiert werden, um die Verbindung nach Jena-Süd herzustellen. Dort entsteht an der Kreuzung Lichtenhainer Straße / Moritz von Rohr-Straße derzeit ein Fernwärmeknotenpunkt, von dem mehrere Leitungsstränge abzweigen und die Fernwärme im Quartier verteilen. Diese Arbeiten werden voraussichtlich noch bis zum Beginn der Heizsaison andauern.
Zusätzlich werden zwei Wärmeübertragerstationen auf dem Gelände von Schott und der Fachhochschule vollständig umgebaut, ehe voraussichtlich im November das Projekt zunächst abgeschlossen werden kann. Während dieser Baumaßnahmen werden die Kunden in Jena-Süd über mehrere mobile Heizstationen mit Wärme versorgt.
Im Jahr 2027 schließen sich dann noch weitere Maßnahmen rund um den Zeiss-Neubaustandort an, die derzeit aufgrund der dortigen Bautätigkeit nicht umsetzbar sind. Auch soll im Burgauer Weg in den Jahren 2027/28 eine neue Rohrbrücke errichtet werden.
Die Stilllegung des Dampfnetzes in Jena-Süd ist die erste konkrete bauliche Maßnahme der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck hin zum großen Ziel, die Fernwärmeversorgung für Jena künftig klimaneutral gewährleisten zu können. Eine wichtige Voraussetzung dafür sind niedrigere Betriebstemperaturen im Netz. Die Stilllegung des Dampfnetzes ist die größte Veränderung am Fernwärmenetz seit Ende der 1990er Jahre. Schon seit 2019 arbeiten die Stadtwerke auf das Großprojekt Dampfnetzablösung hin. Es wurden bereits 3,2 Kilometer Heißwasserleitungen neu verlegt sowie zwei große Umformerstationen und mehrere kleinere Stationen abgelöst und durch Heißwasser-Hausanschlussstationen ersetzt. Insgesamt investieren die Stadtwerke rund 6,8 Millionen Euro in das Projekt, davon allein in diesem Jahr rund 3,4 Millionen Euro.