Jena und Kahla mit Energie in Brüssel
13.06.2025, 09:29:01 | Stadtwerke Energie Jena-Pößneck | Aktuelles, Pressemitteilungen | Energie- & Wärmewende | Nachhaltigkeit
Innovative Wärmeprojekte auf europäischer Konferenz
Wie kleine und mittlere Städte ihre Energieversorgung klimafreundlich, bezahlbar und regional gestalten können – darum ging es bei der europäischen Konferenz „Innovative Small and Medium Sized Cities“ in dieser Woche am 11. und 12. Juni in Brüssel. Vertreterinnen und Vertreter der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck und der Stadt Kahla nutzen das Treffen zum Austausch mit Städten aus ganz Europa – darunter Norwegen, Schweden, Finnland und Thüringen. Im Gepäck der Delegation: zwei Wärmeprojekte mit Modellcharakter. Neben Workshops und der Vernetzung untereinander stand auch ein Austausch mit der Thüringer Landesvertretung in Brüssel auf dem Programm.
Wärme aus Abwasser – Projekt ANIKA
Das Projekt ANIKA (kurz für: Abwärmenutzung mittels integrierter Kläranlage) zeigt, wie die eine Kläranlage zur modernen Wärmezentrale werden kann. Denn das auf der zentralen Kläranlage in Jena-Zwätzen gereinigte Abwasser hat ganzjährig rund 12 Grad – genug, um mit Wärmepumpen effizient Wärme zu erzeugen. Die notwendige Energie dafür soll aus nachhaltigem Strom stammen. Auch Klärschlamm soll zukünftig verwertet werden und sowohl als Bodenverbesserer als auch zur Hochwasservorsorge dienen. Eine Machbarkeitsstudie soll die Pläne noch in diesem Sommer wirtschaftlich und technisch konkretisieren.
Marcus Wöckel von Stadtwerken Energie war mit in Brüssel und sagt: „Überall in Europa stehen Städte vor denselben Herausforderungen: Wie gelingt die Wärmewende bezahlbar und nachhaltig? In Brüssel wurde deutlich, dass viele Kommunen schon innovative Schritte in der Planung gegangen sind – genauso wie wir. Wir konnten unsere Ansätze einbringen, konkrete Erfahrungen weitergeben und gleichzeitig wichtige Impulse für unsere nächsten Projektphasen mitnehmen.“
Regionale Kreisläufe – Projekt für Kahla
Auch für den ländlichen Raum wurde eine Lösung aufgezeigt: In Kahla sollen perspektivisch organische Reststoffe wie Holzabfälle und Grünschnitt in einer kombinierten Pyrolyse- und Biogasanlage verwertet werden. Dabei entsteht nicht nur klimafreundliche Wärme und Strom – sondern auch ein geschlossener Stoffkreislauf, der die Region ein Stück energieautarker macht.
Beide Projekte zeigen, wie kleine und mittlere Städte durch praxisnahe Lösungen zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen können. Die Konferenz „Innovative Small and Medium Sized Cities“ knüpft genau daran an und bietet einen Rahmen für den Austausch: Im Fokus stehen nicht politische Vorgaben, sondern praxisnahe Ansätze, die vor Ort entwickelt und erprobt wurden. Bereits 2019 wurde im Rahmen der Veranstaltung das Modellprojekt „Smartes Quartier Jena-Lobeda“ vorgestellt.