Sonnige Lösung fürs Denkmal: Museum Pößneck nimmt neue PV-Anlage in Betrieb
27.11.2025, 09:13:29 | Stadtwerke Energie Jena-Pößneck | Pressemitteilungen | Energie- & Wärmewende | Pößneck
Wie bringt man Solarstrom auf ein denkmalgeschütztes Gebäude, ohne sein historisches Erscheinungsbild zu verändern? Gelungen ist dies beim Museum642 in Pößneck: Seit wenigen Tagen arbeitet eine neue Photovoltaikanlage auf der innenliegenden Dachfläche – verborgen für Passanten, wirksam für das Museum. Auf dem Innenhof des geschichtsträchtigen Gebäudeensembles am Klosterplatz wurde dafür eine 14,96-kWp-Anlage installiert. Sie versorgt das Museum mit eigenem Solarstrom und senkt dauerhaft die Stromkosten. Umgesetzt wurde das Projekt gemeinsam von der Stadt Pößneck und den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck.
PV auf dem Denkmal
Aufgrund der Denkmalschutzauflagen durfte die Solartechnik ausschließlich auf der zum Hof gewandten Dachseite installiert werden, wo sie von außen nicht sichtbar ist. Auch technisch war Präzision gefragt: Das Blechdach in Stehfalzbauweise erforderte eine spezielle Klemmtechnik für die Solarmodule, die ohne Dachdurchdringung auskommt und die empfindliche Struktur schützt. Für die Montage arbeiteten die Stadtwerke Energie mit ihrem Handwerkspartner Servicum aus Jena zusammen.
Robert Radicke, Sachbearbeiter Gebäude und Liegenschaftsmanagement der Stadt Pößneck: „Wir haben die besondere Bausubstanz geachtet und zugleich eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung geschaffen – auch dank der guten Zusammenarbeit mit den Stadtwerken. Jetzt produziert das Museum eigenen Strom, und von außen sieht man nicht, dass hier modernste Technik arbeitet. Jede Kilowattstunde, die wir direkt vor Ort nutzen, macht das Museum ein Stück zukunftsfester.“
Hoher Eigenverbrauch durch besondere Betriebsbedingungen
Die Anlage vereint bauliche Besonderheiten mit den besonderen betrieblichen Anforderungen des Museums. Weil empfindliche Exponate ganzjährig unter stabilen Temperaturbedingungen gelagert werden, verfügt das Haus über eine energieintensive Heiz- und Kühltechnik mit hohem Eigenverbrauch. Die PV-Anlage erzeugt pro Jahr bis zu 12.700 Kilowattstunden Sonnenenergie und deckt damit rund 15 Prozent des jährlichen Strombedarfs ab. Darüber hinaus vermeidet die Stadt gleichzeitig etwa 6,5 Tonnen CO₂ pro Jahr.
Franziska Spitzweg, Projektleiterin bei den Stadtwerken Energie: „Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden zeigen, wie eng Kreativität und Technik zusammenwirken müssen, damit Energielösungen auch an anspruchsvollen Orten funktionieren. Dieses Projekt ist so gut gelungen, weil alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben. Die historische Architektur bleibt erhalten – und zugleich wird die Energieversorgung günstiger, nachhaltiger und unabhängiger.“
Steuerfreie Investition dank Gemeinnützigkeit
Weil das Museum eine gemeinnützige Einrichtung ist, konnte die PV-Anlage unter dem Nullsteuersatz realisiert werden – also ohne Umsatzsteuer auf Anschaffung und Installation. Für die Stadt Pößneck bedeutet das spürbar geringere Investitionskosten, die im niedrigen vierstelligen Bereich lagen.
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