Rückblick Bundeskongress für Nationale Stadtentwicklung

14.09.2023, 10:09:49 | Stadtwerke Jena Gruppe | Aktuelles | Smartes Quartier

"Von Großwohnsiedlungen zu vielfältigen Stadtquartieren" - unter diesem Motto stand eines der Diskussionsforen beim Bundeskongress für Nationale Stadtentwicklung gestern in Jena. In seinem Vortrag zeigte jenawohnen-Geschäftsführer Tobias Wolfrum die durch gezielte Investitionen äußerst positive Nachwende-Entwicklung von Jena-Lobeda. Er wies aber auch auf spannende Transformationsprojekte im Stadtteil hin, wie zum Beispiel das Smarte Quartier und das Reallabor der Energiewende JenErgieReal.

"Wir sind als eines von wenigen Wohnungsunternehmen Teil der Stadtwerke - und deshalb wohl an manchen Themen unserer Zeit näher dran", sagte Tobias Wolfrum schmunzelnd zu Beginn seines Vortrages. Und tatsächlich waren auch die Bilder und Zahlen beeindruckend, mit denen Wolfrum die äußerst positive Entwicklung des Plattenbauviertels Jena-Lobeda nach der Wende aufzeigen konnte. 

Doch die bereits erreichten Energieeinsparungen im Smarten Quartier und die Konzepte zur Sektorenkopplung bei JenErgieReal trafen denn doch mehr den Nerv der anwesenden Vertreter von Kommunen und Initiativen, von Wohnungsgesellschaften und Ministerien, vom Deutschen Städtetag und sogar einer Delegation aus Serbien. So habe die energetische Sanierung im Smarten Quartier, die auf zusätzliche Dämmung verzichtet, aber Fugen verdichtet und die Heizung intelligent steuerbar macht, mit relativ geringen Investitionsmitteln eine Energieeinsparung von 30 Prozent gebracht, berichtet Wolfrum. Nun wolle man im Reallabor der Energiewende JenErgieReal im Wohnquartier am Salvador-Allende-Platzes eine Sektorenkopplung von Strom, Wärme und Elektromobilität praktisch erproben. Dafür sollen Großspeichersysteme, Erzeugungsanlagen und Ladeinfrastruktur errichtet und intelligent gekoppelt werden. Ziel ist es, die vorhandene Energie effizienter zu nutzen und letztlich Geld und CO2  zu sparen. Auch verwies Wolfrum auf die in Jena für mehr als 50 Prozent der Haushalte verfügbare Fernwärme, für die es bereits einen klaren Plan zur Dekarbonisierung bis 2040 gebe. "Die Konzepte und technischen Lösungen sind da. Wenn wir sie alle gemeinsam konsequent umsetzen, sind unsere Klimaziele tatsächlich zu erreichen", so Wolfrum. 

Digitalisierung und Wärmewende - für die größten Herausforderungen unserer Zeit scheint es in Jena schon Lösungen zu geben. Darauf wies auch Dorothea Prell, Smart City Beauftragte der Stadt Jena, in ihrem Impulsvortrag hin. Als Teil der Smart City Strategie der Stadt Jena setzt sie im Smarten Quartier zwei Projekte um: Die Gesundheitsappartements, die für Patienten des Uniklinikums bzw. deren Angehörige eine Kurzzeitunterbringung ermöglichen, auf Wunsch auch mit medizinischer Betreuung. Und den Telemedizinraum, der eine ärztliche Behandlung per Video- und Datenübertragung auch über Distanzen hinweg ermöglicht. "Ziel all unserer Aktivitäten in diesem Bereich ist es, solche Modelle hier zwar zu entwickeln, sie aber anschließend auch auf andere Kommunen zu übertragen und beispielsweise auf den ländlichen Raum auszudehnen." 

Alle Informationen zum Smarten Quartier Jena-Lobeda finden Sie hier: Smartes Quartier

Was ist das Reallabor der Energiewende? Mehr zum Thema "JenErgieReal" lesen Sie hier: JenErgieReal