JenErgieReal: Städte ganzheitlich mit Energie versorgen

Stadtwerke Jena setzen mit Partnern aus Wissenschaft, Wohnungswirtschaft und Industrie ein Reallabor der Energiewende um. Bis 2027 sollen Erzeuger, Speicher und Verbraucher von Strom und Wärme zu einem virtuellen Kraftwerk verbunden und intelligent steuerbar gemacht werden. Im Modellquartier am Salvador-Allende-Platz erproben wir Lösungen für eine bedarfsgerechte Energie- und Wärmeversorgung. 

JenErgieReal ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördertes Reallabor der Energiewende. An dem Verbundprojekt sind die Stadtwerke Jena Netze, Stadtwerke Energie Jena-Pößneck, jenawohnen, Westsächsische Hochschule Zwickau, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Stadt Jena, AWO Mitte-West-Thüringen und Brunata Metrona beteiligt. Gemeinsam entwickeln und erproben sie Lösungen, wie die Energiewende in Städten bedarfsgerecht und kostengünstig gelingen kann.  

Kern des Projektes ist der Aufbau eines virtuellen Kraftwerks, das Erzeuger, Verbraucher und Speicher von Strom und Wärme vernetzt und steuerbar macht. So sollen Energieangebote und -bedarfe intelligent aufeinander abgestimmt und Netzüberlastungen vermieden werden. Die konkrete Umsetzung dieses Projektteils, der das gesamte Stadtgebiet in den Blick nimmt, beginnt im Jahr 2026. 

Weiterer Forschungsschwerpunkt ist das Modellquartier am Salvador-Allende-Platz. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Optimierung des Energieverbrauchs in Gebäuden und Wohnungen. So profitieren die Mieterinnen und Mieter im Modellquartier von einer ganzen Reihe intelligenter Komponenten, die im Gebäude und in ihren Wohnungen verbaut sind. Die modernen Anlagen steuern die Bereitstellung von Heizwärme und Warmwasser bedarfsgerecht und arbeiten besonders effizient. Ende 2025 sind im Modellquartier die ersten Wohnungen bezogen worden. Bis 2028 wird die Sanierung in weiteren Bauabschnitten fortgesetzt.

JenErgieReal war 2019 eines von bundesweit 20 Gewinner-Projekten im „Ideenwettbewerb Reallabore der Energiewende“ des damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Insgesamt waren mehr als 90 Ideen eingereicht worden. JenErgieReal schaffte es als einziger Thüringer Beitrag in die Auswahl der förderfähigen Projekte.

JenErgieReal soll als Blaupause für einen nachhaltigen energetischen Umbau von urbanen Räumen dienen und damit auch Relevanz über die thüringische Großstadt hinaus entfalten. Insbesondere die übergreifende Betrachtung aller Teile des urbanen Energiesystems - vom Erzeuger bis zum Endverbraucher - von Verkehr über Industrie und Gewerbe bis zum Wohnen - könnte Jena zu einem Pilotstandort für die Transformation der Energieversorgung in Städten machen.

Worum geht es?

Im Projekt JenErgieReal wollen die Stadtwerke Jena gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Wohnungswirtschaft und Industrie Antworten finden auf zentrale Fragen der Energiewende:

  • Wie können Städte zukünftig nachhaltig mit Strom und Wärme versorgt werden?
  • Wie kann die Energiewende in urbanen Räumen kostengünstig und bedarfsgerecht gelingen?
  • Wie können die Menschen in diesen Transformationsprozess einbezogen werden? 

Das Projekt verfolgt einen interdisziplinären Ansatz. Einer zunächst theoretischen Betrachtung schließt sich eine praktische Phase an, in welcher die Erkenntnisse vor Ort in Jena demonstriert und umgesetzt werden.

Wer ist im Projekt dabei?

Im Projekt JenErgieReal arbeiten Versorger und Netzbetreiber, Kommunen, Industrie, Wohnungswirtschaft, Wissenschaft und ein Sozialverband interdisziplinär zusammen. Als Projektpartner sind dabei:

  • Stadtwerke Energie Jena-Pößneck
  • Stadtwerke Jena Netze
  • jenawohnen
  • Stadt Jena
  • Westsächsische Hochschule Zwickau
  • Ernst-Abbe-Hochschule Jena
  • AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V.
  • Brunata Metrona

Was ist konkret geplant? 

Bis 2027 sollen errichtet und zu einem virtuellen Kraftwerk verbunden werden:

  • Batteriespeicher an Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge
  • Batteriespeicher im Niederspannungsnetz
  • Batteriespeicher zur Energieversorgung von Straßenbahnen
  • regelbare Ortsnetztransformatoren (rONT) im Niederspannungsnetz
  • Power to Heat-Anlagen zur Fernwärmeerzeugung aus Strom
  • intelligente Hausanschlussstationen (iHAST) zur bedarfsgerechten Fernwärmeversorgung
  • Photovoltaikanlagen an Balkonen und auf Dächern
  • Lösungen zum intelligenten Lademanagement für Elektrofahrzeuge

Die verschiedenen Erzeuger, Speicher und Verbraucher von Strom und Wärme werden über eine digitale Infrastruktur zu einem virtuellen Kraftwerk verbunden. Abhängig von der jeweiligen Situation im Stromnetz können sie in Echtzeit gesteuert werden. 

Das Modellquartier am Salvador-Allende-Platz in Jena Lobeda-Ost ist ein DDR-Plattenbaukomplex vom Typ WBS70. Im Rahmen der Sanierung erhalten alle Wohnungen eine Balkon-PV-Anlage zur Eigenstromerzeugung und direkten Nutzung durch die Mieterinnen und Mieter.

JenErgieReal: Erste Mieter im Modellquartier am Salvador-Allende-Platz eingezogen 

Zum JenaTV Beitrag
Interdisziplinär und partnerschaftlich arbeiten die Projektpartner von JenErgieReal in acht Teilprojekten gemeinsam an den Herausforderungen der Energie- und Wärmewende

Interdisziplinär und partnerschaftlich: Forschungsarbeit in acht Teilprojekten

Von Speichertechnik bis Stadtentwicklung, von Akzeptanz bis Rechtsrahmen: In acht interdisziplinär besetzten Teilprojekten arbeiten die Projektpartner von JenErgieReal an konkreten Lösungen für die Energiewende.

Hier erfahren Sie mehr

Neuigkeiten aus der Projektarbeit

  • "Es sind noch mehr als 30 Prozent Energieeinsparung möglich"

  • Wie wird unser virtuelles Kraftwerk technisch einmal aussehen?

  • Video: JenErgieReal auf dem "Markt der digitalen Möglichkeiten"

  • Energiewende vor Ort: Ostthüringer Zeitung berichtet über JenErgieReal

Im Interview: Energie-Experte Marcus Wöckel

Macht Digitalisierung die Energiewende bezahlbar?

Interview mit unserem Energie-Experte Marcus Wöckel

 

Benny Gottschalk, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Westsächsischen Hochschule Zwickau (ubineum)

Video: Strombedarf intelligent decken

Interview mit Projektmitarbeiter Benny Gottschalk von der Westsächsischen Hochschule Zwickau

 

Im Projekt JenErgieReal soll ein virtuelles Kraftwerk Erzeuger, Speicher und Verbraucher von Strom und Wärme digital verbinden und in Echtzeit steuerbar machen

Ein virtuelles Kraftwerk: Darum geht's bei JenErgieReal

Mehr zu den Projektinhalten von unserem Reallabor der Energiewende und dazu, wie sich die Verbundpartner das Virtuelle Kraftwerk - das Herzstück von JenErgieReal - vorstellen, lesen Sie in unserem Blogbeitrag.  

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Symbolbild JenErgieReal

Reallabor der Energiewende: Infos zum Projekt

Ganzheitlicher Ansatz, hoher Praxisbezug: Von den Erkenntnissen aus dem Reallabor der Energiewende in Jena sollen viele Städte und Unternehmen profitieren. Weitere Informationen dazu, was genau bei JenErgieReal erforscht und erprobt werden soll, finden Sie im Pressematerial vom Digital-Gipfel der Bundesregierung im November.

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 Aktuelles zum Thema Energie- und Wärmewende

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Fördermittelübergabe für das Reallabor der Energiewende JenErgieReal

Video: Projektstart für JenErgieReal

Mit der Übergabe von Fördermitteln in Höhe von 20,4 Millionen Euro durch Christian Maaß vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz startete das Reallabor der Energiewende offiziell am 4. November 2022. Im JenaTV-Beitrag erläutern die Projektbeteiligten, worum es bei JenErgieReal konkret geht und was Deutschland von Jena lernen kann. 

Das Thema Energiewende im Stadtwerke-Blog

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